Nachhaltigkeit ist aus gutem Grund ein zunehmend beachtetes Thema geworden. Es gibt praktisch keinen Bereich, in dem es keine Rolle spielen würde, denn praktisch jede menschliche Aktivität verbraucht natürliche Ressourcen und hinterlässt Spuren.
Was ist Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip bei der Nutzung von Ressourcen, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen oder sich regenerieren kann. Sie wird heute als Form der Ressourcennutzung verstanden, die auf dem gleichzeitigen und gleichberechtigten Umsetzen von Umweltschutz, langfristigem Wirtschaften und einem fairen Miteinander beruht, damit auch zukünftige Generationen gut leben können. [Quelle: Wikipedia]
Wie nachhaltig sind Hundeschilder?
So gut wie kein Produkt ist 100% nachhaltig. Das gilt auch für Schilder. Im Folgenden sollen die wichtigsten Materialien und die Art der Aufbringung des Motivs betrachtet werden.
Materialien
Holz
Holz ist ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff, findet für Schilder jedoch kaum noch Verwendung wegen schlechter Haltbarkeit der Beschriftung im Außenbereich. Ausnahme sind Deko-Schilder für den Innenbereich, allerdings bestehen diese meist aus Faser- oder Schichtplatten, deren Verrottung oder Verbrennung Schadstoffe freisetzen kann.
Metall
Metalle sind sehr gut recyclebar, wenn auch mit hohem Energieaufwand. Aluminium ist wegen seiner Witterungsbeständigkeit im Gegensatz zu Eisenblech für den Außenbereich geeignet. Edelstahl und Messing sind ebenfalls witterungsbeständig, werden aber meist nur für kleine Gravurschilder verwendet.
Emaille
Bei der Emaille versiegelt eine glasartige, unterschiedlich farbige Schicht den Metalluntergrund. Zwar ist die Herstellung energieaufwändig, Emailleschilder besitzen aber eine sehr lange Lebensdauer, setzen keine Schadstoffe frei und sind recyclebar.
Kunststoff
Kunststoffe erfordern wenig Energie bei der Herstellung und sind immer besser recyclebar. Die Haltbarkeit unter dem Einfluss der Witterung ist unterschiedlich. Das Problem bei Kunststoffen ist, dass nur ein Teil wirklich dem Recycling zugeführt wird. Wenn Kunststoff in die Natur gelangt, zerfällt er mehr oder weniger schnell und belastet die Umwelt.
Verbundstoffe
Als Verbundmaterial für Schilder eingesetzt werden Aluminium-Verbundplatten, oft Alu-Dibond genannt nach dem bekanntesten Hersteller. Ein Kern aus Polyethylen trägt zwei dünne Außenschichten aus Aluminium. Die Platten vereinen die Stabilität des Aluminiums mit den geringen Kosten und dem niedrigen Energiebedarf des Polyethylens. In entsprechenden Anlagen können beide Stoffe getrennt und recycelt werden.
HPL
HPL (High Pressure Laminate) ist ein Plattenwerkstoff aus natürlichem Zellstoff und Harzen. Er ist witterungsbeständig und wird bereits für Fassadenplatten eingesetzt. Da er als umweltneutral gilt, könnte er eine nachhaltige Alternative zu den oben genannten Werkstoffen werden.
Aufbringung des Motivs
Nicht nur das Material, sondern auch Technik, in der das Motiv aufgebracht wird, spielt eine Rolle bei der Bewertung der Nachhaltigkeit eines Schildes. Je nach verwendeter Technik können vor allem beim Herstellungsprozess und nach dem Ende der Lebensdauer Schadstoffe freigesetzt werden (zum Beispiel bei unkontrollierter Verbrennung). Das gilt sowohl für Druckfarben als auch für Kleber und Folien. Entscheidend ist es, Umweltbelastungen bei der Herstellung und der späteren Entsorgung zu vermeiden. Unproblematisch sind in dieser Hinsicht Emaille und Techniken wie Gravur, die keine Farbe benötigen.
Fazit
Bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit von Schildern dürfen nicht nur das Material und seine Recyclingfähigkeit betrachtet werden, sondern auch der Energieeinsatz und die Frage, inwieweit von der Herstellung bis zur Entsorgung Schadstoffe freigesetzt werden. Hierbei spielt insbesondere auch der Druck des Motivs eine Rolle.
Die aktuell vielleicht beste Empfehlung für ein möglichst nachhaltiges Hundeschild wäre das Emailleschild. Zwar ist der Energieraufwand bei der Herstellung groß, es enthält aber keine Schadstoffe und hat eine sehr lange Lebensdauer auch im Außenbereich. Allerdings sind Emailleschilder teuer und das Angebot an Motiven ist sehr begrenzt.
Da aber auch die meisten anderen Hundeschilder keine Wegwerfprodukte sind, sondern eine mehrjährige Lebensdauer haben, sind andere Fragen entscheidender:
- Kann ich annehmen, dass bei der Herstellung hohe Umweltstandards eingehalten werden?
- Entsorge ich das Schild richtig und führe es ggf. dem Recycling zu?
Gleich für welche Art von Hundeschild man sich entscheidet – man macht nicht allzu viel falsch, wenn man z.B. auf deutsche oder europäische Produktion achtet und es am Ende in die richtige Tonne wirft.
Autor: Jörg Schröder, Hundeschild-Experte | Über mich | LinkedIn
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